Waldgespräch Aus einer Komödie. Guten Abend. Wie steht's? Einstweilen noch fest. Feststehn dünkt mich das allerbest' In diesen irren Zeiten, Wo unter uns der kleinen Welt Ein rastlos Wandeln nur gefällt, Ein Schwanken, Streiten und Gleiten. Schau' ich so aus meiner Ruh' Der eitlen Hast der Menschen zu, Wie in Sorgen ihr Tag vergeht, Und, was sie baun, der Wind verweht: Dann mit den bärtigen Wurzeln munter Fass' ich tief in den Grund hinunter, Der uns trägt seit undenklicher Zeit, Dann wipfl' ich mit Zweig und Laube Voller und höher vom Staube Wolkenhinan in die Lüfte weit. Und tief erquickt aus des Erdreichs Kerne, Getränkt von Tauen der Sterne, Rausch' ich behaglich vor mich hin Und freue mich, daß ich nicht bin Wie dies Geschlecht. Bruder, hast recht. Sind sie nicht Toren? Für eine Spanne Zeit geboren, Füllen sie die mit Grillen und Mühn; Wissen nichts von der Wonne, Badend im Glanz der Sonne Still von innen heraus zu blühn; Im heimlichen Wachsen und Weben Zu schauern wonnereich, Alte Tage träumend zu leben Und neue zugleich. Laß sie denn schwanken In ihren Gedanken, Täglich scheitern und neu sich erkühnen! Wir bleiben fest an unserm Ort, Lächeln darein und rauschen fort Und grünen. Stimmen Wir stehn in Sonn' und Sternenschein An unserm Ort und lächeln drein Und rauschen fort und grünen.