Volkers Nachtgesang Die lichten Sterne funkeln Hernieder kalt und stumm; Von Waffen klirrt's im Dunkeln, Der Tod schleicht draußen um. Schweb' hoch hinauf, mein Geigenklang! Durchbrich die Nacht mit klarem Sang! Du weißt den Spuk von dannen Zu bannen. Wohl finster ist die Stunde, Doch hell sind Mut und Schwert; In meines Herzens Grunde Steht aller Freuden Herd. O Lebenslust, wie reich du blühst! O Heldenblut, wie kühn du glühst! Wie gleicht der Sonn' im Scheiden Ihr beiden. Ich denke hoher Ehren, Sturmlust'ger Jugendzeit, Da wir mit scharfen Speeren Hinjauchzten in den Streit. Hei Schildgekrach im Sachsenkrieg! Auf unsern Bannern saß der Sieg, Als wir die ersten Narben Erwarben. Mein grünes Heimatleben, Wie tauchst du mir empor! Des Schwarzwalds Wipfel weben Herüber an mein Ohr; So säuselt's in der Rebenflur, So braust der Rhein, darauf ich fuhr Mit meinem Lieb zu zweien Im Maien. O Minne! wundersüße, Du Rosenhag in Blust, Ich grüße dich, ich grüße Dich heut aus tiefster Brust! Du roter Mund, gedenk' ich dein, Es macht mich stark wie firner Wein, Das sollen Heunenwunden Bekunden. Ihr Kön'ge, sonder Zagen Schlaft sanft, ich halte Wacht; Ein Glanz aus alten Tagen Erleuchtet mir die Nacht. Und kommt die Früh' im blut'gen Kleid: Gott grüß' dich, grimmer Schwerterstreit! Dann magst du, Tod, zum Reigen Uns geigen!