Traumleben O hast du niemals selbstvergessen Auf dürrem Moos und Farrenkraut Im Wald am Wassersturz gesessen Und schweigend in die Flut geschaut? Du sahst die Welle nahn und schäumen, Du sahst sie schimmernd weiterziehn, Und dich befing ein waches Träumen, In dem dir doch kein Bild erschien. Und Stunden kamen, Stunden gingen, Doch du vernahmst nicht ihren Schritt, Du warst verloren in den Dingen Und webtest, walltest, rauschtest mit. Ja, ganz als ob euch nichts mehr schiede, Empfand sich deine Seele nur Als einen Laut noch in dem Liede Der allumfangenden Natur; Da war kein Draußen mehr, kein Drinnen, Du schwebtest, frei vom Bann der Zeit, Ausruhend mit gelösten Sinnen Im Schoße der Unendlichkeit.