Spielmanns Lied Und legt ihr zwischen mich und sie Auch Strom und Tal und Hügel, Gestrenge Herrn, ihr trennt uns nie, Das Lied, das Lied hat Flügel. Ich bin ein Spielmann wohlbekannt, Ich mache mich auf die Reise, Und sing' hinfort durchs ganze Land Nur noch die eine Weise: »Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal!« Und wandr' ich durch den laub'gen Wald, Wo Fink und Amsel schweifen: Mein Lied erlauscht das Völkchen bald Und hebt es an zu pfeifen. Und auf der Heide hört's der Wind, Der spannt die Flügel heiter Und trägt es über den Strom geschwind Und über den Berg und weiter: »Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal!« Durch Stadt und Dorf, durch Wies' und Korn Spiel' ich's auf meinen Zügen, Da singen's bald zu Nacht am Born Die Mägde mit den Krügen, Der Jäger summt es vor sich her, Spürt er im Buchenhage, Der Fischer wirft sein Netz ins Meer Und singt's zum Ruderschlage: »Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal!« Und frischer Wind und Waldvöglein Und Fischer, Mägd' und Jäger, Die müssen alle Boten sein Und meiner Liebe Träger. So kommt's im Ernst, so kommt's im Scherz Zu deinem Ohr am Ende; Und wenn du's hörst, da pocht dein Herz, Du spürst es, wer es sende: »Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal!«