25. Das ist's, was süßen Trost mir bringt Und Jugendmut im Alter, Daß mir, Natur, noch hell erklingt Dein tausendstimmiger Psalter; Daß heute noch die Seele mir Vergeht in süßem Grausen, Wenn mir zu Häupten im Revier Die mächt'gen Wipfel brausen; Daß, wie als Kind, ich jauchzen mag, Am Dünenstrand zu sitzen, Wenn über mich vom Wogenschlag Des Gischtes Flocken spritzen; Daß mich in dunklem Sehnsuchtsdrang Die Berge ziehn, die blauen, Daß mir beim Sonnenuntergang Noch mag die Wimper tauen; Daß stets, vom Frühlingssturm erfaßt, Mein Herz noch schwärmt und dichtet, Daß mir des Herbsttags goldne Rast Noch stets die Brust beschwichtet. Wieviel ich Täuschung auch erfuhr Im Leben und im Lieben, Du bist mir allezeit, Natur, Du bist mir treu geblieben. Du hast, wenn Unmut mich befiel, Ihn sanft hinweggehoben, Hast mir dein leuchtend Farbenspiel In jede Lust gewoben; Und wollt' ich ganz im Schmerz vergehn, So zeigtest du mir milde Von Leben, Tod und Auferstehn Den Kreis im Spiegelbilde. O laß mich still an deiner Hand Fortwallen, Heiliggroße, Bis ich vom Schlummer übermannt Mag ruhn in deinem Schoße!