Schlaflosigkeit Wenn ich in den Knabenjahren Abends hinsank auf mein Bette, O wie war die Rast mir lieblich! Schon nach wenig Atemzügen Lösten sich von selbst die Wimpern, Und des Schlafes Wellen spülten Um die Brust mir leicht und linde, Und der Traum mit Elfenhänden Nahm mir von der jungen Seele Allen kleinen Harm des Tages. Aber jetzt wie ward es anders! Such' ich mitternachts mein Lager Mit herabgebrannter Kerze, Bleibt der süße Schlaf mir ferne; Denn die Sehnsucht ruckt am Kissen, Und es lasten die Gedanken Auf mir wie ein böser Alpdruck, Und mit Rabenflügeln schwirren Um mein Haupt die schlimmen Sorgen. Stundenlang mit heißem Auge Starr' ich dann hinaus ins Dunkel, Bis zuletzt die matte Seele Sich verliert in dumpfen Träumen. Ach, was gäb' ich drum, ihr Freunde, Könnt' ich nur noch einmal wieder, Einmal wie ein Jüngling weinen, Einmal schlafen wie ein Knabe!