14. Das Schloß am Rhein »statt sonniger Ideale nächtige Totenmale!« Stand einst ein Schloß am Rheine mit Zinnen hoch und hehr, Efeu und Rosen rankten um seine Mauernwehr ... Von seinen Türmen sandten die Flaggen ihren Gruß hinüber nach den Bergen, hinunter nach dem Fluß ... Und wer im schwanken Boote da unten fuhr vorbei, der sah's und grüßte wieder und fuhr nicht gern vorbei ... Ort auf und ab im Lande traf man wohl keinen an, dem nicht allzeit willkommen das Tor sich aufgetan. Heut aber sich zu laden, kommt niemand mehr zu Sinn, das Schloß steht in Ruinen, und Geister hausen drin ... In stiller Nacht nur reitet's manchmal den Berg hinan und springt vom Rosse droben ein grauer Rittersmann ... Im fahlen Mondschein flimmert Helmzier und Wappenschild: ein Hofnarr, der mit Hellern und Herzen Fangball spielt ... Der Letzte ist's vom Schlosse, der einst von hinnen zog, als ihn das Glück am Leben ums beste Teil betrog ... Und Tor und Türme sanken seitdem in Trümmer hin ... nun sind's nur noch Ruinen und Geister hausen drin.