25. Chor der Hirten Wo anders etwas kan ein guter Wundsch vermügen, und so der Himmel sich mit Wollen läßt vergnügen, so wündsch' ich, daß der Man, dem dieser Tag gefreit, ihn zehnmal tausentmal erleb' in Fröhlichkeit. Recht, recht so, daß wir diesen binden, bei dem wir nichts als Treue finden. So ein gesunder Wundsch von Kranken kommen kan, so sei der meine hier zu euren auch getan. Wahrlich, der hat wol getan, der uns diesen lieben Tag, dessen man sich freuen mag, hat zuvor gemeldet an. Ist er itzund schon von hinnen, mein und euer großer Freund, o ihr edlen Castalinnen, tut darum nicht, wie ihr meint, daß der schönste seiner Tage unbeschenkt sich von uns trage! Nicht so, Meine. Stimmt die Saiten und mischt euren Ton darein! Laßt uns heut' um Freude streiten! Diß soll unser Reichtum sein, daß wir ihm zu Dienst' und Ehren ein kurz Liedlein lassen hören. Hier rinnt unsre Hippocrene, Pindus und sein Volk ist hier, das ein lautes Lobgetöne schreiet aus zu unsrer Zier, und die bloßen Charitinnen tanzen alle, was sie können. Euch, o Edler, euch zur Freude sieht Apollo güldner aus, Luna hängt all ihr Geschmeide an ihr vollgestirntes Haus, daß der schöne Tag dem Zeichen der noch schönern Nacht muß weichen. Der beschneite Hornung stehet und streicht seinen Eisbart auf, Äolus, der Alte, gehet, hemmet seiner Knechte Lauf, und läßt keinen von so vielen als die linden Westen spielen. Das Verhängnüß drückt sein Siegel in das blaue Himmels-Feld; Fama schwingt die Augen-Flügel und ruft durch die Sternen-Welt, daß hinfort auf unsrer Erden güldne Zeit durch euch soll werden. So viel Stäublein in der Sonnen, so viel Tropfen in den Brunnen, so viel Wild im Walde geht, so manch Stern in Lüften steht, so viel Gutes woll' euch geben durch das liebe, lange Leben, der zu seinen Diensten ruft Sonne, Brunnen, Wald und Luft! Seht ihr, wie die große Welt sich nach Art der kleinen hält? Weil der Teure heute lachet und sich herzlich frölich machet, so will auch der güldne Schein unsrer Sonnen güldner sein. Mein Wundsch läßt sich nicht beschreiben, den ich ihm, o Werter, tu'. Gott, der gebe Rat darzu, daß er mag gesund verbleiben, bis er spreche selbst zu sich: Leben, was beschwerst du mich? Nehmt meinen Wundsch auch mit! Gott gebe, was ich bitt'! Gibt dieser, was ich bitten soll, so gehts euch itzt und ewig wol. Lustig will ich heute leben, wie mein Name mir gebeut. Heute, heute da ists Zeit, daß wir Freud' um Freude geben. Wer sich will darwider sperren, der such' ihm ein ander Haus! Drauf bring' ich den Becher aus in Gesundheit unsers Herren.