16. Auf Herrn Heinrich Arninks und Jungfrau Elsgen van Schoten Hochzeit in Revel 1636. Venus sah' den Bräutgam sitzen auf den Spitzen des gehörnten Helikons, da man sich vermeint zu sichern in den Büchern für den Listen ihres Sohns. Komm, Kind, sprach sie, laß die Stärke unsrer Werke Allen heute werden klar! Pindus ists, der mich nicht ehret; dich versehret der Gelehrten blasse Schaar. Eilends nam das Kind zusammen Pfeil' und Flammen, eilends saß er auf zu ihr; eilends fuhr er durch die Wiesen der Odrysen, edles Thessalis, zu dir. Alle funden sich am Reien voller Schreien, voller Jauchzen, wie man lacht; Alle sahen sie sich spritzen aus der Pfützen, die das Flügelpferd gemacht. Eh' sich Iemand das versahe, traten nahe Venus und ihr Zypripor. Dürft ihr, sprachen sie, mehr Gäste zu dem Feste? Nein! sprach Klio. Das darvor! Amor bot ihr bald die Spitze mit dem Flitze, den er gleich auch schnellte los. Drauf fällt unser Bräutgam eben ohne Leben in der Kräuter grünen Schoß. Da kam Zynthius, der schöne, mit Getöne durch den dicken Dannenwald. Alle die gesamten Feinde wurden Freunde, und der Tote lebte bald. Mir ists leide, sprach Zythere, daß ich höre, daß der Fremde ward verletzt. Er ist würdig meiner Gnade. Dieser Schade soll ihm reichlich sein ersetzt. Bei den güldnen Karitinnen ward sie innen einer menschlichen Gestalt. Diese, sprach sie, soll ihn herzen für die Schmerzen, für die schimpfliche Gewalt. Erato lief mit Melposen und brach Rosen für das neuvermählte Paar, und die Andern schrien aus Freuden: Wol sei Beiden!, daß die Luft voll Tönens war. Seid erfreut, ihr Hochzeit-Gäste, auf das Beste! Paphos und Olymp sind eins. Unser Bräutgam hat die Beute. Schont auf heute keiner Kost und keines Weins! Die gestirnten Lüfte scherzen. Tausent Kerzen, tausent lichter Fackeln stehn. Diß sind Hymens güldne Boten. Die von Schoten soll nun stracks zu Bette gehn! Schöne Braut, seid ohne Sorgen für dem Morgen, der euch euren Namen nimmt! Um was ihr euch halb betrübet und doch liebet, ist uns Allen so bestimmt. Tröstet nun, dörft ihr euch trauen, ihr Jungfrauen, küßt die Braut zum Letzten nun! Und das Andre, was ihr lasset, sie nicht hasset, das soll ihr der Liebste tun.