Der Ruhm Es kam heran, Glanzstrotzend kam's heran, Mit weißen Hengsten, langsam, feierlich, Des Ruhms Gespann. Als blitzten hundert Sonnen Ihr Licht um ihn, Erstrahlte seine Bahn, Der ganze Himmel schien Vom Leuchten überronnen, Das wie ein Herold lief und kündete sein Nahn: Triumph! Triumph! Er kam, kam königlich. Ein sorglos Lächeln lag, Ein heitrer Mut auf seinem Angesicht, Ein heldisches »Ich wag«, Das trunken Sterne sich zum Siegeskranze bricht. Sein großes Auge, sprühte Den großen Friedrichsblick, Die schöne, volle Wange glühte, Stolz straffte das Genick, Und ich war nichts dem Herrn. Am Wege stand ich da, bedrängt von Huf und Speichen, Hart streifte mich der Nabe Rand, Des Triumphators flatterndes Gewand, Sein Scharlachsaum, die Hand konnt' ihn erreichen. Und langsam nur, Ganz langsam mir vorbei sein goldner Wagen fuhr. Wen sah ich hinten drauf? Wen lud der stolze Herr sich auf? Wer hockte auf dem Ruhmeskarren? Der Tod einträchtig mit den Narren. Der eine saß zusammengekauert, Starr, unbewegt, Den Kiefer auf das spitze Kinn gelegt, Ein Raubtier, das auf Beute lauert. Und unverwandt, Am plumpen Sensenschaft die Knochenhand, Umraschelt leis von welkem Lorbeerlaub, Dran noch die weiße Atlasschleife baumelt, So stierte mich, der jäh zurückgetaumelt Im Wegestaub, Der Tod wie drohend an. Doch rechts mit Schalks- und Schelmenpossen, Mit Grinsegruß und Freundschaftsnicken, Im Faschingkleid aus bunten Flicken Saß schellenklingelnd neben dem Genossen Der Narr und ließ die Beine pendeln. Ein Kinderspielzeug vor dem Mund, Ein Blechtrompetchen winziger Größe, Blies er die Backen kugelrund, Als gälte es Posaunenstöße. Und wie vor seinem Jahrmarktszelt, Vor seiner Wunder-Plunderwelt, Ein Clown die blöden Gaffer stellt, Gewohnt mit jedem anzubändeln, Verhöhnte mich sein Pritschenwink: Spring auf doch lieber Vetter, flink! Gelüstet's dich nicht, mitzufahren?