Hungriges Lied Drei wack're Burschen saßen Gar ungemüthlich da Auf einem kühlen Rasen Beim cerevisia. Da schüttelt das Haupt der Eine Und hub zu singen an Ein Lied von Heinrich Heine, Das Jeder singen kann. "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, Daß ich so traurig bin, Ein Beafsteack aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn." Darauf versetzt der Zweite, Auch ich weiß ein Gericht, Auf dieses wär ich heute Absonderlich erpicht. Mich will es schier bedünken Als thät uns Eines Noth, Das ist ein roher Schinken Mit sanftem Butterbrod." Da trafen sich die Gedanken Und alle stimmten bei, Daß Butterbrod ein Ranken Auch nicht von Leder sei. Und mit der Zunge schnalzten Sie Alle Mann für Mann, Worauf sie sich umhalsten Und huben zu singen an: "Schinken, den ich meine, Der den Hunger stillt, Komm, mit deinem Scheine Rosenrothes Bild!" Darauf begann der Dritte: Auch ich weiß einen Fraß, Den ich mir nie verbitte Zu einem guten Glas: Ich meine Schweinebraten, Der sich gewaschen hat, Ich meine Schweinebraten, Mit grüßendem Salat." Da war man gut berathen Und Alle stimmten bei, Daß so ein Schweinebraten Auch nicht von Leder sei. Da sprach der Erste wieder Und hub zu singen an: "Ihr meine lieben Brüder Es ist kein leerer Wahn, Vortrefflich ist und allen Verhältnissen gemäß In diesen heiligen Hallen Ein frischer Schweizerkäs!" Der Zweite rief: "o hätt' ich Zu diesem schlechten Bier, Nur einen edlen Rettig - Geholfen wäre mir!" Der Dritte sprach nicht wieder; Zu helfen aus der Noth, Schritt er, statt aller Lieder, Zur That mit Kommisbrod.