Die Braut So sitz ich am Morgen, Bei Tag und Nacht, Und geb auf die flüchtigen Wellen Acht. Die Wellen, sie kommen, Sie bleiben, sie gehn, Doch keine läßt wieder Den Freund mich sehn. Und bin ich zu Hause, So treibts immer mehr Zum Platze, dem grausigen, Aermste mich her. Die Wellen, sie wandern, Sie kommen und nahn, Es bringet mir keine Den Freund heran. O bin ich so einsam, Verlassen allein! Mein Liebster muß ewig Verloren sein. Es brüllte der Donner, Es tobte der Bach, Die Brück ist geborsten, Er stürzte so jach. So ist er versunken Ins nasse Grab, Doch muß er noch kommen Zu mir herab. Nun schau ich ins Wasser, Sitz hin und harr, Wann kommt sie die Leiche So bleich und starr? O schäumet ihr Wasser, Nimm auf mich du Bach, Und treibt mich dem Freunde, Dem liebenden nach!