Matthis-sonate Am fernen Hügelpärchen Stirbt Phöbus' ros'ger Strahl, Und duftend wie ein Märchen Verschleiert sich das Thal; Es läuten Heerdenglocken Wie Abschied von der Welt, Und auf den Zwielichtsocken Schleicht Pan jetzt über's Feld. Der Espe Baumschlag pispert, Im Mondenglanz gebleicht, Wo vom Geröhr umwispert Das Lied der Zirpchen schweigt; Es schlürft ein Turteltäubchen Im Abzugsrinnkanal, Und selbst das Wieselweibchen Verzehrt sein Abendmahl. Des Baches munt're Stelze Hüpft über Kies und Schurf, Und in dem Sommerpelze Stolziert der Mäulerwurf; Hoch ragen in die Landschaft Die Triften sanft im Saum, Indessen aus dem Sand schafft Sich die Ameise kaum. Der Glühwurm mag beneiden Irrwischchen über'm Teich, Drin reiche Trauerweiden Sich baden wehmuthweich. Stechmücke, Wespe, Spinne, Libelle und Scorpion, Verauscht von Abendminne, Lauscht der Cascade Ton. Am eppichlosen Pfosten Ruht unbequem der Pflug, In braunen Scheunen rosten Bethauter Schaufeln g'nug. Es irrt an meine Scheitel Die flederhafte Maus, Um Alles, weil es eitel, Bricht mir das Wasser aus. Süß hauchen Veilchenraine Von Flieder übertäubt, Dagegen sich vom Haine Der Lege Düften sträubt; Im Weihmutstannenwipfel Girrt zephyrhafter Wind, Und mit dem Schnupftuchzipfel Wischt sich die Nas' ein Kind. Auf seichtem Wellentanze Grüßt Luna eignen Harm, Und an dem Faselschwanze Summt wilder Bremsenschwarm. Um meine Schläfe flechten Schilflilien sich des Teichs, Wo holde Nymphen rechten Mit Faunen des Gesträuchs. Dort liegt ein Ziegenschäfer In Träumen auf dem Moos, Und vierzig Maienkäfer Entsurren seinem Schooß. O wunderschöner Abend, Der heute Abend ist, Und du, zur Mühle trabend, O Esel, sei gegrüßt!