2. An L ... Vor mir liegen deine Zeilen, Sind nicht Worte, Schriften nicht, Pfeile, die verwundend heilen, Freundesaugen, treu und schlicht. Niemals konnte so mich rühren Noch der Liebsten Angesicht, Wenn uns Augen süß verführen, Und die Welt voll Glanz und Licht: Als in Freundesaugen lesen Meiner eignen Seele Wort, Fester Treue männlich Wesen, In Betrübnis Trost und Hort. So verschlingen in Gedanken Sich zwei Stämme wundertreu, Andre dran sich mutig ranken Kron an Krone immer neu. Prächt'ger Wald, wo's kühl zu wohnen, Stille wachsend Baum an Baum, Mit den brüderlichen Kronen Rauschend in dem Himmelsraum!