2. Staunend auf den Göttersitzen Die Unsterblichen nun stehn, Sehn den Morgen drüben blitzen, Fühlen Duft herüberwehn, Und so süßes Weh sie spüren, Lösen leis ihr Schiff vom Strand, Und die Lüfte sie verführen Fern durchs Meer zum jungen Land. O wie da die Quellen sprangen In die tiefe Blütenpracht Und Lianen dort sich schlangen Glühend durch die Waldesnacht! Und die Wandrer trunken lauschen, Wo die Wasserfälle gehn, Bis sie in dem Frühlingsrauschen Plötzlich all erschrocken stehn: Denn sie sehn zum ersten Male Nun die Sonne niedergehn Und verwundert Berg' und Tale Tief im Abendrote stehn, Und der schönste Gott von allen Sank erbleichend in den Duft, Denn dem Tode ist verfallen, Wer geatmet ird'sche Luft. Die Genossen faßt ein Grauen, Und sie fahren weit ins Meer, Nach des Vaters Haus sie schauen, Doch sie finden's nimmermehr. Mußten aus den Wogenwüsten Ihrer Schiffe Schnäbel drehn Wieder nach des Eilands Küsten, Ach, das war so falsch und schön! Und für immer da verschlagen Blieben sie im fremden Land, Hörten nachts des Vaters Klagen Oft noch fern vom Götterstrand. – Und nun Kindeskinder müssen Nach der Heimat sehn ins Meer, Und es kommt im Wind ein Grüßen, Und sie wissen nicht woher.