Sonntag Die Nacht war kaum verblühet, Nur eine Lerche sang Die stille Luft entlang. Wen grüßt sie schon so frühe? Und draußen in dem Garten Die Bäume übers Haus Sahn weit ins Land hinaus, Als ob sie wen erwarten. In festlichen Gewanden Wie eine Kinderschar, Tauperlen in dem Haar, Die Blumen alle standen. Ich dacht: ihr kleinen Bräute, Was schmückt ihr euch so sehr? – Da blickt' die eine her: »Still, still, 's ist Sonntag heute. Schon klingen Morgenglocken, Der liebe Gott nun bald Geht durch den stillen Wald.« Da kniet ich froherschrocken.