Kirchenlied O Maria, meine Liebe! Denk ich recht im Herzen dein: Schwindet alles Schwer' und Trübe, Und, wie heller Morgenschein, Dringt's durch Lust und ird'schen Schmerz Leuchtend mir durchs ganze Herz. Auf des ew'gen Bundes Bogen, Ernst von Glorien umblüht, Stehst du über Land und Wogen; Und ein himmlisch Sehnen zieht Alles Leben himmelwärts An das große Mutterherz. Wo Verlaßne einsam weinen, Sorgenvoll in stiller Nacht, Den' vor allen läßt du scheinen Deiner Liebe milde Pracht, Daß ein tröstend Himmelslicht In die dunklen Herzen bricht. Aber wütet wildverkehrter Sünder frevelhafte Lust: Da durchschneiden neue Schwerter Dir die treue Mutterbrust; Und voll Schmerzen flehst du doch: Herr! Vergib, o schone noch! Deinen Jesus in den Armen, Übern Strom der Zeit gestellt, Als das himmlische Erbarmen Hütest du getreu die Welt, Daß im Sturm, der trübe weht, Dir kein Kind verlorengeht. Wenn die Menschen mich verlassen In der letzten stillen Stund, Laß mich fest das Kreuz umfassen. Aus dem dunklen Erdengrund Leite liebreich mich hinaus, Mutter, in des Vaters Haus!