Nachtfeier 1810 Decket Schlaf die weite Runde, Muß ich oft am Fenster lauschen, Wie die Ströme unten rauschen, Räder sausen kühl im Grunde, Und mir ist so wohl zur Stunde; Denn hinab vom Felsenrande Spür ich Freiheit, uralt Sehnen, Fromm zerbrechend alle Bande, Über Wälder, Strom und Lande Keck die großen Flügel dehnen. Was je Großes brach die Schranken, Seh ich durch die Stille gehen, Helden auf den Wolken stehen, Ernsten Blickes, ohne Wanken, Und es wollen die Gedanken Mit den guten Alten hausen, Sich in ihr Gespräch vermischen, Das da kommt in Waldesbrausen. Manchem füllt's die Brust mit Grausen, Mich soll's laben und erfrischen! Tag und Regung war entflohen, Übern See nur kam Geläute Durch die monderhellte Weite, Und rings brannten auf den hohen Alpen still die bleichen Lohen, Ew'ge Wächter echter Weihe, Als, erhoben vom Verderben Und vom Jammer, da die dreie Einsam traten in das Freie, Frei zu leben und zu sterben. Und so wachen heute viele Einsam über ihrem Kummer; Unerquickt von falschem Schlummer, Aus des Wechsels wildem Spiele Schauend fromm nach einem Ziele. Durch die öde, stumme Leere Fühl ich mich euch still verbündet; Ob der Tag das Recht verkehre, Ewig strahlt der Stern der Ehre, Kühn in heil'ger Nacht entzündet.