Die Nonne und der Ritter Da die Welt zur Ruh gegangen, Wacht mit Sternen mein Verlangen; In der Kühle muß ich lauschen, Wie die Wellen unten rauschen. »Fernher mich die Wellen tragen, Die ans Land so traurig schlagen Unter deines Fensters Gitter, Fraue, kennst du noch den Ritter?« Ist's doch, als ob seltsam' Stimmen Durch die lauen Lüfte schwimmen; Wieder hat's der Wind genommen – Ach, mein Herz ist so beklommen! »Drüben liegt dein Schloß verfallen, Klagend in den öden Hallen Aus dem Grund der Wald mich grüßte – 's war, als ob ich sterben müßte.« Alte Klänge blühend schreiten! Wie aus lang versunknen Zeiten Will mich Wehmut noch bescheinen, Und ich möcht von Herzen weinen. »Überm Walde blitzt's vom Weiten, Wo um Christi Grab sie streiten; Dorthin will mein Schiff ich wenden, Da wird alles, alles enden!« Geht ein Schiff, ein Mann stand drinne – Falsche Nacht, verwirrst die Sinne, Welt, ade! Gott woll bewahren, Die noch irr im Dunkeln fahren.