Kostfrei in der hellen sein. Es ist der brauch / daß alle kärgling vnnd geitzigen ietz vast Testament machen / auch die natürlich Erben haben / vnnd weil sie lebten jren freunden / denen sie schuldig / auß vergunst nicht einn heller gaben / wöllens jn erst nach jrem tod / da es nimmer jr ist / auch durch Testament entragen. Es heyßt / Wircket bůß /weil jr zeit / wandlet weil jr tag habt / daß euch die nacht nit begreiffe / darin niemand wircken vnnd wandlen mag. Laß die todten die todten begraben /gib vnd thů du bei leben / was du thůn vnd geben wilt. Nach dem tod würdt dein gůt einn andern herr heyssen. Du machest den handel vnnd Contract wol bei leben / du thůst vnnd gibst aber nicht / todt wilt ers vil thůn / mit dem das nimmer dein ist. Da wöllen vil kärgling vnd filtz / die bei leben es Gott vom altar nemen / Gott vnnd seinn Heiligen nicht einn heller geben / witwen vnnd weysen schaben vnnd zeysen /erst durch Testament nach jrem tod wunder stifften /vnnd in der helle kostfrei leut sein / mit dem das nimmer jr ist. Lebten sie ewig / so geben sie ewig niemand icht / sonder lůgten wie sie es mehrten. Nun es nimmer jr ist / vnnd sies nimmer mögen niessen noch brauchen / wöllen sie erst grosse miltigkeyt vnnd meysterschaffe / so jre seel in der hell würdt quelt / erzeygen / vnnd jn ewig gedechtnus / nicht auß liebe (sonst hetten sie bei leben / denen sies testiert / bewiesen / vnnd doch mit eim theyl jres gůts geholffen) sonder auß lauter ehrgeitz / jn sprich ich / ein ewig gedechtnuß mit frembdem gestolen gůt machen / vnd da erst kostfreie leut werden / vnnd auß ander leut heut erst grosse riemen schneiden / die bei leben nicht dann wie ein Egel ansich zogen / vnd trage her / bring her / sagen / die sage ich / wöllen todt erst von Miltenhausen sein / vil wunders stifften vnnd schaffen. Es heyßt: Macht euch bei leben freund mit dem schalckhafftigen gůt / auff das so jr von hinnen faren / sie euch in die ewigen tabernacul auff nemen. Wo natürlich Erben seind / da laß gůt faren / du wöllest dann im letzsten notknopff mit jrem willen den armen oder eim sondern liebn etwas zugeben verschaffen / das du vorbei leben wol on jhren willen hettest mögen thůn /weil das gůt dein war / weil du aber ietz in den letzsten zügen all dein haab vnd gůt in der hand hast /vnd den Erben beutest / vnnd sie ja darnach greiffen /kan ich nit sehen / daß du on jhren willen erst vil außrichten könnest / noch daß du es bei leben durch Testament võ jn wendest. Seneca spricht: Was mann lebendig frei gibt / das acht mann milt vnd gůt / was sterbende / schreibt man zů der not. Es ist ein wunder vmb den geitz / je näher er am anstand alle seine weg gellauffen ist / je mehr sůchet er wegzerung / vnnd je weniger vom leben da ist / je mehr profand auff den weg.