Freund sind gůt / aber wee dem der jr bedarff in der not. Freund in der not / gehn vil auff ein lot. Esopus schreibt von der Graßmucken / wie sie jhre jungen getröstet habe / sie sollen sich nichts förchten /dieweil der haußvatter seine freundschafft / schwäher / öhemen / vnnd vettern anrieffe / daß sie jhme solten helffen das korn abschneiden. Aber da die freunde jm vil zůsagten / hulffen jm doch nit / Vnd der haußvater sprach: Son / morgen wöllen ich vnnd du die arbeyt selbs thůn / es wil vns doch sonst niemand helffen. Sprach die Graßmucke: Nun ists zeit daß wir wandern / dieweil der haußvater selbs zůgreifft / denn ich wuste wol / daß es der freunde halben nit not hette /Es darff sich niemandt auff freunde verlassen. Traw nit vil / halt dein red in hůt / Denn weiter rath thůt selten gůt. Freund der welt in grosser not / Gehn vierundzwentzig auff ein lot. Vnd die die besten wöllen sein / Der gehn zehen auff ein quintlein.