Feuer Die Nacht, der Hammerschmied Dunkel! All Dunkel schwer! Wie Riesen schreiten Wolken her – Über Gras und Laub, Wirbelt's wie schwarzer Staub; Hier und dort ein grauer Stamm; Am Horizont des Berges Kamm Hält die gespenstige Wacht, Sonst alles Nacht – Nacht – nur Nacht. Was blitzt dort auf? – ein roter Stern – Nun scheint es nah, nun wieder fern; Schau! wie es zuckt und zuckt und schweift, Wie's ringelnd gleich der Schlange pfeift. Nun am Gemäuer klimmt es auf, Unwillig wirft's die Asch' hinauf, Und wirbelnd überm Dach hervor Die Funkensäule steigt empor. Und dort der Mann im ruß'gen Kleid, – Sein Angesicht ist bleich und kalt, Ein Bild der listigen Gewalt – Wie er die Flamme dämpft und facht, Und hält den Eisenblock bereit! Den soll ihm die gefangne Macht, Die wilde hartbezähmte Glut Zermalmen gleich in ihrer Wut. Schau, wie das Feuer sich zersplittert! Wie's tückisch an der Kohle knittert! Lang aus die rote Kralle streckt Und nach dem Kerkermeister reckt! Wie's vor verhaltnem Grimme zittert: »O, hätt' ich dich, o könnte ich Mit meinen Klauen fassen dich! Ich lehrte dich den Unterschied Von dir zu Elementes Zier, An deinem morschen, staub'gen Glied, Du ruchlos Menschentier!«