Sommer Du gute Linde, schüttle dich! Ein wenig Luft, ein schwacher West! Wo nicht, dann schließe dein Gezweig So recht, daß Blatt an Blatt sich preßt. Kein Vogel zirpt, es bellt kein Hund; Allein die bunte Fliegenbrut Summt auf und nieder übern Rain Und läßt sich rösten in der Glut. Sogar der Bäume dunkles Laub Erscheint verdickt und atmet Staub. Ich liege hier wie ausgedorrt Und scheuche kaum die Mücken fort. O Säntis, Säntis! läg' ich doch Dort, – grad' an deinem Felsenjoch, Wo sich die kalten, weißen Decken So frisch und saftig drüben strecken, Viel tausend blanker Tropfen Spiel; Glücksel'ger Säntis, dir ist kühl!