Am Aschermittwochen Auf meiner Stirn dies Kreuz Von Asche grau! O schnöder Lebensreiz, Wie bist du schlau, Uns zu betrügen! Mit Farben hell und bunt, Mit weiß und rot, Deckst du des Moders Grund, Dann kömmt der Tod Und straft dich Lügen! Und wer es nicht bedacht Und wohl gewußt, Sein Leben hingelacht In eitler Lust, Der muß dann weinen, Er achtet nicht was lieb, Und was ihm wert, Das flieht ihn wie ein Dieb, Fällt ab zu Erd' Und zu Gebeinen. Was schmückt sich denn so hold In bunter Seid'? Was tritt einher in Gold Und Perlgeschmeid'? O Herr, ich hasche Nach allem was nicht gut, Nach Wahn und Traum, Und hänge Erd' und Blut Und Meeresschaum Um bunte Asche! Was wird so heiß geliebt? Was legt in Band, Ob's gleich nur Schmerzen gibt, Sinn und Verstand? O Herr verzeihe! Die Seele minnt man nicht, Die edle Braut, Und wagt um ein Gesicht, Aus Staub gebaut, Die ew'ge Reue! Stellt ein Geripp' sich dar Vor meinem Blick, So sträubt sich mir das Haar, Ich fahr' zurück Vor dem, was ich einst bleibe, Und werd' es selber noch, Und weiß es schon, Und trag' es selber doch Zu bitterm Hohn Im eignen Leibe! Fühl' ich des Pulses Schlag In meiner Hand, Worüber sinn' ich nach? O leerer Tand: Ob ich gesunde! Und denke nicht betört, Daß für und für Ein jeder Pulsschlag zehrt Am Leben mir, Schlägt Todeswunde! Du schnöder Körper, der Mich oft verführt, Mit Welt und Sünde schwer Mein Herz gerührt, Noch hast du Leben! Bald liegst du starr wie Eis, Der Würmer Spott, Den Elementen preis; O, möge Gott Die Seele heben!