Auf die Musik Ode. Auf, rühret eüch ihr muntern Saiten, Und flammet meine Geister an, Damit ich eüern Trefflichkeiten, Ein würdigs Opfer bringen kan! Wer ist der nicht in Wollust schwimme, Wenn eüer himmlisches Gestimme Durch unsrer Sinnen Tiefen bricht? Ihr spielet schon; Ich bin entzücket. Wo werd ich von eüch hingerücket? Welch eine Regung fühl ich nicht! So wie die Königinn der Büsche, Wenn sie des Frühlings Anmuht fühlt, Mit Wundervollem Tohngemische Durch die erfreüten Lüfte spielt: So steiget ihr und sinket wieder. Bald lasset ihr eüch sanfte nider; Bald stürmet ihr mit Macht herbey. Ihr spielet streng. Ihr spielet schöne Ihr mischet eüre Zaubertöhne Mit tausendfacher Schmeicheley. So lernen wir durch Lust und Grausen, Wie kräftig eüre Züge seyn. Bald kömmt ein lieblich-sanftes Sausen, Und wieget uns in Wollust ein. Bald werden wir von eüerm Schallen Mit Furcht und Schrecken überfallen; Bald rühret ihr uns Geist und Muht; Und bald so fügt es eüer Wille, Daß unter einer holden Stille Der Sturm der Sinnen wieder ruht. Drum bleiben eüre werten Spiele Das beste Labsal unsrer Brust. Sie wirken in uns ein Gefühle Von jenes Paradises Lust. Ermuntert eüch, gepriesne Saiten! Verdoppelt eüre Lieblichkeiten, Womit ihr Herz und Sinne zwingt! Wie aber? hör ich nicht Climenen Mit ihrer Stimme Wundertöhnen? Ihr Saiten schweigt! Climene singt.