3. Ein Blatt aus der Knabenzeit Ich möchte schlafen gehn Dort auf den grünen Matten; Dort, wo die Tannen stehn, Möcht' ich in ihrem Schatten, Befreit von Herzensqual, Zum letztenmal Die blauen Wolken sehn Und ewig schlafen gehn. O langersehnte Lust, Die Menschen zu vergessen Und diese heiße Brust In feuchten Tau zu pressen! Kein Laut im weiten Raum – Ein letzter Traum – Und alles ist geschehn. So möcht' ich schlafen gehn. Ich habe lang' gewacht, Von süßer Hoffnung trunken, Nun ist in Todesnacht Der Liebe Stern versunken. Fahr' wohl, o Himmelslicht! Ich klage nicht – Doch wo die Tannen stehn, Da möcht' ich schlafen gehn. (1841.)