In Memoriam Ein Winterabend war's. In schweren Flocken Sank ... langsam ... Schnee auf Schnee. – Verschimmert war Der letzte Tagesschein, und trübes Licht Der Straße glitt in's dämm'rige Gemach. Ich war allein ... Wie zornig-dumpfes Meeresbrausen grollte Der Lärm des Lebens in mein stilles Heim, Und schrilles Pfeifen und verworrenes Rufen Und tausend andere Töne gellten drein ... Mir aber blieben diese Töne fremd Und fern und unverstanden, wie sonst nie. Versunken war für mich der Lebensreigen, Der sich vor meinen Fenstern tosend schwang ... Vergangenes war erwacht, und Todtes lebte Nach trostlos-stumpfen Jahren in mir auf – Und einer Seele dacht' ich, die gestorben An ihrer grenzenlosen Einsamkeit Und ihrer Liebe ...