Julinacht Die Mondeslichter rinnen Aus sterndurchsprengtem Raum Zur regungslosen Erde, Die müde atmet kaum. Wie schlummertrunken schweigen Die Linden rund umher, Des Rauschens müde, neigen Herab sie blütenschwer. Nur manchmal, traumhaft leise, Rauscht auf der Wipfel Lied, Wenn schaurig durchs Geäste Ein kühler Nachthauch zieht. Mein Herz ist ruh-umfangen, Ist weltvergessen still, Kein Sehnen und Verlangen Die Brust bewegen will. Nur manchmal, traumhaft leise, Durchzieht der alte Schmerz, Wie Nachtwind durchs Geäste, Das müdgeliebte Herz.