Im Palmenhaus Es war im Palmenhaus; die feuchte Luft, Von Blumendünsten schwer, umspielte laulich In weichen Wellen unser beider Haupt. In eine tiefgebauchte, kühle Gartenbank Zurückgelehnt, so saßen wir, ganz still. Verklungen längst war Wort und Gegenwort, Wir waren beide müd, und reglos starrten Wir durch der Wände spiegelklare Scheiben Tief in des Himmels safrangelben Glanz. Von Zeit zu Zeit, wenn abendkühl ein Windhauch Um unsere heißen Schläfen strich, erklang Gedämpft und mild durch weitgespreizte Fenster Das Schluchzen der Fontainen aus dem Garten, Und leise rauschten dann die Fächerpalmen, Und Asiens wunderliche Riesenblumen, Von dunkelgrünem, sattem Laub umspielt, Sie nickten langsam, wie Pagodenhäupter, Und schwergewürzte Glutarome rannen In die europamüden Schwärmerseelen ... Das Haupt an's Haupt gelehnt und Hand in Hand, Mit heimwehkranker Seele träumten wir Von einer fernen Südseeinsel Strand, Wo reicher die Natur und farbenheißer, Wo lilasilbern Meereswogen leuchten In winddurchkoster, schwüler Tropennacht, Wo still und träumerisch und sinnlich-mild, Das Leben weiterfließt, wo keine Schranken Des Herzens träumerisch-bizarre Wünsche Stumpfsinnig-kühl verneinen und zerstören. – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Wo bist du, meine ferne Südseeinsel?