5. Du bist nicht wie die andren Weiber alle: Du forschest nicht auf meinem Seelengrunde Nach längst versunknem Lieben oder Leben; Du putzest minder Dich zu einem Balle Als für den Freund zu stiller Schäferstunde Und hast Dich, ohne Schwur und Widerstreben, Mir ganz dahingegeben. Jüngst küßte ich den Saum an Deinem Kleide, Da wardst Du böse und botest süß-beklommen Den Mund mir dar; auch abends, wenn ich scheide, Fragst Du mich nie: wann wirst du wiederkommen? O Mädchen, Mädchen, lehre mich vergessen, Daß ich schon andere vor Dir besessen!