Siebente Station 1. Vom Wiener Wald der letzte Rest, Wer will ihn sehn verdorren? Ist sonst ein rechter Baum gewest, Ist jetzt ein schlechter Knorren. Es heißt: ein kluger Schlossersmann, Um seine Kunst zu weisen, Der schweißte in die Wand ihn an Und hing ein Zauberschlößlein dran, Das ist der Stock im Eisen! Du Wiener Wald, du grüner Wald, Wie bist du schlimm behandelt, Aus freiem Waidmanns-Aufenthalt Zum Tandlermarkt verwandelt! In deinem Laub spazieren ging Die Hirschkuh mit den Geißen, Jetzt steht von dir in Schloß und Ring Nur noch ein zwerghaft Krüppel-Ding, Das ist der Stock im Eisen! Und wer vom Handwerk lobesam Als wackrer Schmied-Geselle Zur Kaiserstadt gezogen kam, Besieht sich diese Stelle; Er dreht am Schloß wohl hin und her, Versucht's auf alle Weisen, Doch öffnen kann er's nimmermehr, Ja, murrt er, das ist halt zu schwer, Das ist der Stock im Eisen! Darauf in den gefeiten Baum Schlägt er als Gilde-Zeichen Ein Näglein ein, wo just noch Raum Vor Näglein seines Gleichen. Ei, seht, der ist mir zugedeckt, Kaum noch ein Baum zu heißen! Und oben, links am Stamme, steckt Das Schlößlein, das sie alle neckt, Das ist der Stock im Eisen! Und doch, Herr Meister, hüte dich! Wenn nun die Burschen kämen Und flugs statt Zang' und Dieterich Die – Schmiedehämmer nähmen!? Was nicht mit Kunst zu öffnen ist Läßt sich vielleicht – zerreißen, – Und herrlich, wenn zu bessrer Frist Neu-grünend in die Höhe schießt Der alte Stock im Eisen!