Besuch Eine treue Seele lag still zuhaus mit krankem Leibe; zwischen ihren Fingern staken zwei drei blühende Weidenzweige, und die Sonne schien aufs Bett. Zögernd rührte sich die Hand, tastete nach meinem Haupt, aus den sanften Blütenfasern fiel der gelbe Samenstaub, wie am Morgen unsrer Liebe. Trat ein Mädchen blaß herein, brachte eine blasse Rose, legte die gebeugte Blume nieder neben meinem Schooße, wie zum Abend unsrer Liebe. Folgte eine hohe Frau; rot von Nelken eingefaßt duftete in ihrem Arme goldgelb eine Ananas, wie der Mittag unsrer Liebe. Und die treue Seele sprach: Sieh, aus allen Himmelsstrichen bringt mir heute deine Liebe Frucht und Blüten und Gerüche. Und ihr stiller Aufblick stach uns ins Herz.