32. Und es tönt aus der Brandung wie Schalmein; helle Nacht versilbert den fremden Strand. Langsam wälzen die Wellen den Mondschein ans Land, in die dunkelroten Kliffe hinein; da stürzen sie sich die Stirnen ein, um zurück immer wieder verklärt zu sein – Es wollt eine Seele sich befrein, sieh – entfaltet das Weib die Hände – da ward Tod und Leben ihr zu Schein; nur der Liebe ist kein Ende. Ja: so sah es meine Seele im Traum: es ging Deine Seele wie leuchtender Schaum aus meinem Körper deinem entgegen. Ich sah voll Angst, wie ihr doppelt standet: Ein Haupt hell, Ein Haupt dunkel umströmt von Regen. Bis ihr, Leib in Geist, ineinander euch fandet und mich ergriffet. Da sprachst du ein Wort; wie ein Wirbel klang es. Und über mich fort stiegen wir, strömten wir lichtflutvermählt hin in deine, meine, unsre Welt! Es tönt aus der Brandung wie Geraun – Horch – raunt der Mann – das Zauberwort: Ja, es hieß wohl: Wir Welt! Nicht Schein! nicht Traum! horch, wie's wirbelt: Wrwlt – o Urakkord! Wrwlt murmeln die Ströme, die großen, wenn sie zusammenkommen im Meere! Wrwlt jubeln die Sternenchöre, Wrwlt die Stürme im Uferlosen! Wrwlt stammelten die Menschen, als sie noch reine Tiere waren; stammeln's wieder, alle wieder, die als reine Götter sich paaren und mit Wellen und Mondlichtschleiern spielend ihre Freiheit feiern, die Freiheit, die voll Eintracht spricht: o gieb uns, Welt, Dein Gleichgewicht! Es tönt aus der Brandung wie Gesang um ein Menschenpaar im Überschwang.