Das Maiwunder Von Paula und Richard Dehmel Maikönig kommt gefahren, in seinem grüngoldnen Wagen, mit Saus und Gesinge. Seine Zügel sind Sonnenstrahlen; große blaue Schmetterlinge ziehn ihn über Busch und Bach, daß die weißen Blütenglocken in seinen Locken schwingen und springen. Und Hans kuckt ihm nach und hört sein Lied: wer zieht mit? zieht mit? Kommt das Maienweibchen, trägt ein weißes Kleidchen, trägt ein grünes Kränzchen, sagt zu unserm Hänschen: Eia, Hans, komm zum Tanz! Einen Schritt Frau Nixe, einen Schritt Herr Nix, Ringeldireih, Ringeldireih, Dienerchen, Knix! Wie Fitzebutze einen neuen Hut kriegen soll Lieber, ßöner Hampelmann! fing die Detta wieder an; sieh doch endlich manchmal her! freust du dich denn garnicht sehr? du? Du! mein tleiner lieber Dott! kuck doch nich so wütend fo't! ßenkst du mir denn teinen Tuß, wenn man so viel beten muß? nein? – Nein, der böse Flitzebock saß so steif wie'n Fliegenstock, sah nur immer starr und stumm nach dem alten Hut sich um; oh. Oh, sprach Detta, sei doch dut! willst du einen neuen Hut? Tlinglingling: wer b'ingt das Band? Königin aus Mohrenland! tnicks! Tnix, ich bin F'au Tönidin, hab zvei Lippen von Zutterrosin; Fitzebutze, sieh mal an, ei, wie Detta tanzen tann, hoppß! Hopßa, hopßa, hopßassa: Tönigin von Af'ika! Flitzeputzig, Butzebein, wann soll unse Hochzeit sein? na? – Na, was meint ihr, was geschah? Er saß stumm wie immer da. Immer stumm auf seinem Platz saß der alte Hampelmatz, huh. Huh, er hatte keinen Mut, wollte keinen neuen Hut. Da schmiß Detta ihn vom Stuhl: Ach, du dummer Blitzepul, marsch! –