Beschwörung Du bist nicht hier – ich fühle schwer, wie deine blasse Hand mich preßte, und wie Todfeinde sind mir plötzlich die lachenden Geburtstagsgäste. Immer verdrehter wird das Fest, die Blumen welken in den Kränzen, um meinen Bart sind die Gerüche der Medizinen und Essenzen von deinem Krankenbette her, es ist vielleicht dein Sterbelager, ich seh dein glanzlos Haar daliegen und dein Gesicht, blutleer und mager. O sieh nicht so die Bäume hoch, warum sie mit den kahlen Zweigen so starr und schwarz vor deinem Fenster ins graue Himmelsdickicht zeigen. Sieh tief in deine Nacht hinab, da glänzt mein Bild mit Gottesfarben und läuft vom Blute Derer über, die Dir zum Opfer in mir starben. O sieh, sieh, wie mein Blick dich tränkt und meine Lippen nach dir beben und meine Hände zu dir beten und dich beschwören: bleib mir leben!