16. Rauch und Funken flüstern im Kamin: Unruh ist, wo Feuergeister hausen, Unruh, wo die kühlen Wolken ziehn – horch, die halbentlaubten Pappeln brausen. Horch – da legt sich das Gemurr der Flammen: ein Weib nimmt all ihr Selbstgefühl zusammen: Mir sagt der Geist, wir wollen Ruhe haben! Und sperr ich dir den Weg zur Tat, nun gut: du sollst nicht sagen, ich sei dein Wankelmut: geh hin, sei frei! und nimm mein Hab und Gut in deinen Dienst wie andre Freundesgaben! – Was stehst du nun und staunst mich lächelnd an? Lukas! – welch Rätsel bist du, Mann – Sie will in seinen Augen lesen; es blaut ein Glanz darin wie nie zuvor. Die Flammen geistern hell und laut empor. Ein Mann bekennt sein stillstes Wesen: Ja, staun ihn an, den Mann – hier steht er, lacht, der einst mit furchtbar heiligem Ernst gedacht: ich bin bös gut, ich bin ein Geist, an dem die Überlebten sterben, verführt von ihm, sich vollends zu verderben, damit der Weltlauf schneller kreist – so macht sich der gebrechlichste Verbrecher im Handumdrehn zum Richter und zum Rächer, bis ihn die Welt in seine Schranken weist. Das war's; drum hatt'ich Helfershelfer von Nöten. Drum steh ich jetzt und beichte mit Erröten: gewichtige Mittel zu nichtigen Zwecken, das ist die Taktik der Gaukler und Gecken – ein einzig Fünkchen neue Tugend wecken frommt mehr, als tausend alte Sünder töten. Und bist du jetzt noch mein mit Hab und Gut, dann, Fünkchen, hei: hell lacht die Glut! Die Flammen murmeln eine Wunder-Erzählung: zwei Geister feiern ihre Vermählung.