Venus Perversa Dort sitz nieder! sieben Kreuze zwischen uns! und gönn mir's: sei nicht Tier! Sondern ich suche andere Reize: Dich: komm, liebe dich vor mir! Dich nur, Dich! nur deine verschmachtenden Blicke und deine zuckende Scham und deine scheuen Seufzer gönn mir – ja, entzücke mich mit Deinen Rasereien! Oh du, wenn die Knospen deiner welken Brüste unter deinen tastenden Fingern wieder schwellen wie in jüngern Nächten – oh, dies Schwelgen – gönn mir's, gönn mir's! Meine eigenen Freuden sind mir Schaum, der bitter ist – aber Du, wenn Du so stöhnst und glühst, will ich mich an Deiner Wildheit weiden: wie du gleich enttäuschten Bräuten deine einsame Sehnsucht stilltest, deine heimlichen Seligkeiten mit berauschten Händen fühltest – fühlst – stillst – – Seele, bricht dein Blick? Oh du, laß mich diesen Blick genießen! dies Verröcheln von Lippen bis zu Füßen! recke dich nicht so starr zurück – Ekelt dich? – Ah –: witterst du nun den reifen Menschen? bist du satt der Kuhnatur?! – Und wir schaudern: wir begreifen den Triumph der Unnatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wohin fliehn nach solchen Wonnen? Damals lernt'ich die Ekstasen der entbehrungssüchtigen Nonnen würdigen, und das geistige Rasen derer, die vor lauter Brünsten nach der reinen Inbrunst schreien, während sie mit Marterkünsten bis zum Rausch ihr Fleisch kasteien. Warlich, wenn der Heiligen Einer jetzt vor meinem Bett erschiene, brünstiger als ich rang keiner! Und mit eingeweihter Miene dürft ich ihm die Hände reichen: Komm, hier kannst du ruhig beten. Mußte doch selbst sie mir weichen, die Versucherin der Asketen,