Abendnebel So war's auch damals schon – so lautlos, du tote Braut, so bleich die Luft, und unterm Dach der Trauerbuche am Gartensaum hing dumpf ein Duft von Lindendolden und Hollundern wie Weihrauch in der Leichengruft: verstummt auch wir, doch – stumm vor Glück. Begraben – erster Schwur und letzter Schwur! Oh sinke, Nacht! Im blassen Dunstgeschwele du einsam Licht, so fern und schwach, lisch aus, du Mahnbild der verlornen Seele! Lisch aus! was lockst du mich ins graue Feld? was such' ich noch und irre – und bestehle um seine Ruhe nur mein Weh? Bang schweigt die Flur, kaum wagt die stille Nacht zu nahen dieser Stille, – jeder Hauch im feuchten Korne wie ertrunken, – erdrückt vom Himmel, florumsunken die dunkeln Weiden wie erstarrter Rauch, – wie furchterstickt das Blatt am Strauch, – – und dumpf aufschluchzend wünsch' ich mir den Tod.