Wie ich mich schäme Wie ich mich schäme, wenn ich mich labe, Daß ich täglich mein Essen habe. Wie ich mich schäme des Bettes, der Kissen, Und meine Brüder im Schneefeld zu wissen, Die da im Laufgraben brechen ihr Brot, Zur Seite den kältesten Freund – den Tod. Wie ich mich schäme der tatlosen Hände Die ich nur falten kann täglich ohn' Ende, Den Himmel droben um Segen zu flehen, Segen für sie, die im Feuer heut stehen, Schäme mich meiner Atemlust, Schäm' mich im Schlafe noch unbewußt. Schäme mich blind vor den Sonnentagen, Die da glänzen, nicht Kummer tragen, Sehn' mich nach Nebel, nach grauem Regen, Darin die Tage sich trauernd bewegen. Schäme mich stündlich und trage Gram, Bald erstick ich an dieser Scham. (Garoet 1915)