Vom großen Krieg ein Schatten Ein Palmbaum, höher als ein Vogelschrei, Stellt seine Fächerkrone rund und frei Gleich wie ein Federspiel vor Wolken hin, Die dort den Feuerberg wie Schnee umziehn. Ein Schmetterling, stumm, trauerschwarz und groß, Entstieg aus eines Mandelbaumes Schoß. Er kommt zu mir herein ins offne Haus Und füllt es wie mit dunkler Botschaft aus. Mein Blick vor Palmen, Wolken und Vulkan Wird innerlich, seh' ich den Falter an. Vom großen Krieg ein Schatten mich umfliegt, Vielleicht ein tapfrer Freund verwundet liegt. Vielleicht von einem Schlachtfeld, grimmig rot, Grüßt mich der düstre Schmetterling vom Tod. Im Zucken seiner Flügel winkt ein Gruß Von einer Seele, die sich trennen muß. (Garoet, 23. April 1915)