[Erwach', erwache, Fischer] »Erwach', erwache, Fischer, Und leihe mir dein Fahrzeug! Denn angewandelt hat mich Ein mächtiges Gelüsten, Zu schaukeln auf der See. Die Spange hier von Silber, Die Zierde meines Busens, In deine Hände leg' ich; Den Fingerreif von Golde Nicht allzu werth eracht' ich, Zu bieten und zu schenken, Woferne du gehorchest; Drum säume nicht, ersteh'!« – Begierig horcht der Fischer, Der dürftige, der alte, Er hebt sich auf, er tappet, Entzündet eine Lampe, Kommt, leuchtet und betrachtet; Das edle Gut, es lacht ihn Mit hellen Augen an. Sofort die blanke Spange, Die von der Brust gelös'te, Den Fingerreif von Golde, Den von der Hand gestreiften, Ergreifet der Vergnügte, Und spendet ihr den Kahn. Sie steigt hinein, sie rudert Nach einer Stell' im Meere, Wo neulich in die Wogen Ein Knabe fischend einsank, Dorthin die schwanke lenkt sie, Die schauerliche Bahn. »Nun lebe wohl, o Vater, Nun lebe wohl, o Mutter, Nun Schwestern und Gebrüder Und alle, die mir gut! Ade, Ade auf ewig, Mond, Sternenlicht und Sonne, Nie mehr zu schau'n gedenk' ich In eure schöne Gluth. Denn jener hier Gesunkne, Her winket er bei Tage, Her winket er im Dunkeln Die ihm verlobte Seele, Und sie gehorcht mit Freude, Die nur zu ihm gebettet Von ihrem Leide ruht. In deine feuchten Arme Empfange mich, Geliebter!« Sie ruft es in die Tiefe, Sie stürzet in die Fluth.