Heidelberg Wann silbern Mondlicht flutet Durchs Schloß zu Heidelberg, Aufleben seine Geister, Fee, Kobold, Gnom und Zwerg. In all' den toten Räumen Wird wimmelnd Leben wach; Es schwebt durch jed' Gewölbe, Es webt durch jed' Gemach. Vom hohen Rundturm flattert Der Burgfee Schleier weiß, Im tiefen Keller hämmert Der Wichtelmännchen Fleiß. Selbst durch das Faß, das alte, Das Blut der Jugend rollt: Hell funkelnd strömt's vom Spund ihm, Das Rüdesheimer Gold. Doch im verwachs'nen Garten, Am murmelnden Brünnelein, Da führen, hold vor allen, Die Elfen ihren Reihn. Und huschen durch den Efeu, Und sprengen die Veilchen mit Tau, Und haschen die Mondenstrahlen: 's ist eine selige Schau. Und ewig mahnt das Mondlicht Wer dieser Schau genoß, Wie er sah die Elfen tanzen Im Heidelberger Schloß.