An König Max II. von Bayern Im Etschtal war's; – rings Fels und Fluß: – rings Schrecken und Gefahren: – Die deutsche Fahne schwer beschimpft von frechen Räuberscharen. – Die Not war groß –, die Hoffnung schwach, – Verzagtheit aller Enden –: Da scholl's: »An Euch ist's, Wittelsbach, die Schmach von uns zu wenden!« Und Pfalzgraf Otto säumte nicht: nie pflag er lang zu feiern, Er zog das Schwert und rief: »Wohlan, so folgt mir, meine Bayern!« Und aller deutschen Macht voran drang er mit blanker Wehre: Ein Weg war frei, den kor er kühn, das war der Weg der Ehre! Die andern zagten noch im Tal: – da war's ihm schon gelungen: Der Pfad war frei, die Schmach gerächt, der freche Feind bezwungen. – – O König Max, o hör' in Huld, wie wir in Treu' dich mahnen: Rings dräut Gefahr: auf, Wittelsbach, du sollst den Weg uns bahnen. Vor einem Engpaß stehn wir all', den Schmach und Not umtürmen: Ein Weg ist frei, der Ehre Weg: – wohlan, führ' uns zum Stürmen!