Herr Guzzo vom Gauchen aus Bayerland Aus dem Bergland der Bavaren, Wo die Loisach leuchtend rinnt, Weit nach Ostnordost verfahren, Hat mich zu den Pelzbarbaren Ungelind ein Wetterwind. Was ist viel davon zu melden! Große Herren fallen weich: Doch wir schimmerlosen Helden, Wir verderben's mit Frau Sälden Leicht bei jedem lust'gen Streich. – Auf mein Schloß im Loisachgrunde Schickt ein wackrer Trinkgesell Mir geheim vertraute Kunde, Wie und wo – zu welcher Stunde – ... Rechter Zeit war ich zur Stell'. – Was braucht allen Rüdesheimer Salzburgs Bischof ganz allein! Alter Litaneienreimer, Dacht' ich, diese zwanzig Eimer Bring' ich in die Gauchburg ein. Tief im Tann bei Traunstein lagen Wir mit achtzehn Lanzen still: Langsam rumpeln an die Wagen: – Wir drauf los: doch wie ich schlagen Just vom Gaul den Führer will, – Merk' ich's an dem Scharlachbäfflein: Bischof Bumpo selbst war das Schau', selbst führt den Wein das! Pfäfflein! – Nun, da half nichts! ein klein Trefflein Mit der Faust: – weich war das Gras! – – Kaum vertrunken und verschlafen War der Wein – Gott segne ihn! – Als beim Marquartsteiner Grafen »Wegraub! Friedbruch! Zeter! Wâfen!« Alle Durst'gen Salzburgs schrien. König Rudolf ließ mir sagen: »Guzegauch, das war zu stark! Hätt'st du nicht so fest geschlagen Einst im Marchfeld, gält's den Kragen! – Zieh' dich flugs gen Preußenmark!« Anfangs wollt' mich's schwer verdreußen. Um den Bischofsburzelbaum Gleich bis Heidenland! bis Preußen! Und ob dort auch Tropfen fleußen, Die ein Mann mag trinken? – – kaum! Nun, so schlimm ist's nicht geworden. Zwar das Land: – – ein arg flach Moor! Doch mir taugt der tapfre Orden: Gleich im Kampf tut's uns der Norden, Tut's im Trunk uns noch zuvor! – – Aber freilich, ganz vor'm Ende Möcht' ich einmal schauen noch Glühn im Abendgoldgeblende Eure stolzen Schroffenwände, Torstein und Karwendeljoch! –