An den alten Reichskanzler in Friedrichsruh Zutraulich äugt das Reh, das falbe, Aus dichtem Busch in Friedrichsruh: Es schwirrt im Abendrot die Schwalbe Dem Nest am braunen Holzdach zu. – – – Wann Er am linden Sommerabend Im Schatten seiner Buchen geht, – Was ist es, das, die Seele labend, Beschwichtend ihm die Stirn umweht? Dann dringet nicht der laute Ruhm, Der Stolz, der Kampfzorn und der Groll In dieses Waldesheiligtum, So feierlich, so friedevoll. Dann freut er sich der alten Bäume, – Er kennt sie alle, Haupt für Haupt! – Freut sich der alten Jugendträume Und daß er stets an sie geglaubt. Er denkt gerührt des Himmels Gnade Und seines alten, weisen Herrn Und daß durch wirre, nächt'ge Pfade Zum Sieg ihn treu geführt sein Stern. Dann rauscht es leis in allen Wipfeln, Dann flüstert's in dem Buschgerank Und zu ihm ob den grünen Gipfeln Schwebt segnend seines Volkes Dank. Ja, mußt' er von dem Steuer weichen, – Der Dank, die Treue blieben gleich: Ihm ragt ein Denkmal sondergleichen: Sein Denkmal ist – das Deutsche Reich! –