Auff Sr. Churfl. Durchl. hochheiliges Symbolum Domine, fac me scire vias tuas. Herr der liechten Seraphinen! Dem die Cronen aller Welt, Alle Scepter müssen dienen, Deiner starcken Helden Held! Gnädig, Ewig, prächtig, Allweiß, heilig, mächtig, Der Ihm stracks zu einem Heer Auffbringt Himmel, Erd' und Meer! Was ich hab an Macht auff Erden, Gott, ist deine Gnad allein, Denn du lässest deiner Herden Mich nur einen Hirten seyn, Laß mich bester massen Sie in Auffsicht fassen, Und in stets genawe Hutt Eines jeden Gutt und Blutt. Thue mir kundt den Weg für allen, Den ich allzeit wandlen sol, Laß mein Leben dir gefallen, Mach mich deines Geistes voll, Leucht' in meinem Hertzen Durch der Weißheit Kertzen, Denn ohn deines Wordtes Licht Find ich deinen Richt-steig nicht. Sathan suchet mich zu blenden, Meinen Sinn, Verstandt und Wahn Einig von dir abzuwenden, Daß ich fehle deiner Bahn, Mich in mich verwirre, Und gefährlich irre, Wie ein Schiff, das weder Raht, Noch Compas, noch Ruder hat, Hie legt Zorn mir tausend Netze Da Gewalt und Eigen-Sinn, Der ihm selber stelt Gesetze, Und wirfft deine Satzung hin; Da wil Wollust leiten Mich auff böse Seiten; Und was tückisch auff mich hält, Ist vorauß die böse Welt. Aller Weg geht in die Helle, Den Gefahr und Todt bewacht: Sey mein trewer Spieß-Geselle, Führ mich durch die finstre Nacht, Laß mich nichts bewegen Weder Sturm, noch Regen, Sey mein Leit-Stern, sey mein Gang, Meiner Schritt und Tritte Zwang. Jesu! der du mich wol kennest, Und dich selbst in deinem Wort Warheit, Weg und Leben nennest, Hilff mir armen Pilgrim fort, Mach mein gantzes Leben Deinem Wandel eben, Daß ich bleibe für und für In dem rechten Wege, dir. Laß mich seyn, wie du, bescheiden, Heilig, fromm, gerecht und still, Freudig Noht und Todt zu leiden, Wollen was dein Vater will, Daß mein Untersassen Mich zum Spiegel fassen, Und ich sie lieb alß selbst mich, Und für Erd und Himmel Dich. Daß man mich in dir stets spüre Und ich meist ein Hertzog sey, Der durch dich zum Leben führe Die du trawest meiner Trew, Und mir jenes Leben Zeugnüß könne geben, Daß ein Unglimpff meiner Hand Keinen deines Volcks entwand.