Frommer Christen Trotz und Trost Ach Herr, wie ist so gar Vnzählich groß die Schaar Der Feinde, die mich neiden! Wie viel stehn wieder mich! Wie muß von vielen sich Mein' arme Seele leiden! Es wird jhr nachgesagt, Sie sey an Gott verzagt, Müß' Hülff- und Trost-loß stehen: Jedoch mein Schild und Ruh Vnd Ehre, Gott, bist Du, Du wirst mein Häupt erhöhen. Ich pflege mit Geschrey Vnd Thränen mancherley Den Herren anzuflehen, So neigt er sich zu mir Von Sions heilgen Zier Mich gnädig anzusehen. Ich schlaffe sicher ein, Vnd kan auch wache seyn, Denn Gott ist mir zur Seiten, Ich seh' ohn Schrecken an Viel hundert tausent Mann, Die mich vmbher bestreiten. Herr auff! vnd hilff, mein Gott, Mir wieder diese Rott! Vmbgib mich allerwegen! Du hast, o höchster Freund, Die sämptlich, so mir feind, Gestrafft mit Backen-Schlägen. Der Sünder bösen Schaar Hast du die Zähne gar Zermalmt vnd auffgerieben: Gott ist, der Hülff vnd Rath Vnd reichen Segen hat Für alle, die Ihn lieben.