[Ich bin bey Gott in Gnaden] Ich bin bey Gott in Gnaden Durch Christi Blut und Tod, Was kan mir endlich schaden? Was acht' ich alle Noht? Ist er auff meiner Seiten, Gleich wie er warlich ist, Laß immer mich bestreiten Auch alle Hellen-List. Was wird mich können scheiden Von Gottes Lieb und Trew? Verfolgung, Armut, Leiden Vnd Trübsal mancherley? Laß Schwerd und Blösse walten, Man mag durch tausent Pein Mich für ein Schlacht-Schaff halten, Der Sieg bleibt dennoch mein. Ich kan umb dessentwillen Der mich geliebet hat Gnug meinen Vnmuth stillen Vnd fassen Trost und Raht. Denn das ist mein Vertrawen, Der Hoffnung bin ich voll Die weder Drang noch Grawen Mir ewig rauben sol: Daß weder Tod noch Leben, Vnd keiner Engel Macht Wie hoch sie möchte schweben, Kein Fürstenthum, kein Pracht, Nichts dessen was zugegen, Nichts was die Zukunfft hegt, Nichts welches hoch gelegen, Nichts was die Tieffe trägt Noch sonst was ie erschaffen Von Gottes Liebe mich Sol scheiden oder raffen, Denn diese gründet sich Auff Jesu Tod und Sterben, Ihn flieh ich gläubig an, Der mich sein Kind und Erben Nicht lassen wil noch kan.