Johann Thege und Dorothea Stephan 13. Juli 1648. Wer der Heyraht Süssigheit Einmal recht empfunden, Macht sie ihm gleich manche zeit Noch so grosse Wunden, Dennoch bleibt jhm die Begier Allzeit nur nach ihr. Thyrsis traurte zweymal schon, Zweymal fiel ihm nieder Seines Hertzens Frewden-Krohn', Jetzund freyht er wieder, Vnd bezeugt zum dritten mahl, Heyraht sey nicht Quahl. Ist wo ein gejagtes Thier Durch das Garn gerissen, Nachmals wird es sich dafür Wol zu hüten wissen, Auch ein Fisch, der los seyn kan, Beißt nicht wieder an. Thyrsis liebt das Wiederspiel, Denn sein' Heyraht-Sachen Pflagen ihm der Frewden viel Vor der Zeit zu machen, Darumb geht er wieder ein Solche süsse Pein. Was ist lieben Hertzen gleich, Die sich keusch gesellen? Sie sind, die ein Himmelreich Machen auß der Hellen: Ihre Trew in aller Noht Wehrt biß in den Tod. Kommt ihr Hirten, kommt zu hauff, Thyrsis Fest zu ehren, Setzt ihm Laub von Myrten auff Vnd laßt Wünsche hören, Daß sein Heyrathwerck an Trew Gleich den ersten sey!