[Herr vnser Gott, wenn ich betracht] Herr vnser Gott, wenn ich betracht Dein ewiges regieren, Vnd wie durch deine wundermacht Du mich pflegst offt zu führen, Verwundert sich mein Hertz' und spricht: Herr, deiner Weißheit recht Gericht Ist Sonnenklar zu spüren. Du lessest mich zwar sehr viel Noth Mit grosser Angst erfahren, Doch giebstu mich nicht in den Todt, Du kanst mich wol bewahren, Vnd wiederumb zu rechter Zeit Des Lebens newe Frewdigkeit Mir gnädig offenbahren. Verstössestu mich gleich von dir Offt in die tieffe Erde; So bistu wieder bald bey mir Mit freundlichem Geberde, Du tröstest mich mit deinem Wort, Vnd holest mich vom finstern Ort, Damit ich sehr groß werde. Wie solte dann mein Harffenklang Nicht Ruhm und Preiß dir geben? Mein Psalterspiel und Lobgesang Soll dich mein Gott erheben. Dich, Heiliger in Israel Preist Mund vnd Seel, die von der Hell Du hast erlöst zum Leben. Auch tichtet meine Zung' allzeit Allein zu deinen Ehren, Daß dein Lob der Gerechtigkeit Sich immer möge mehren. Die aber laß sich schämen sehr, Zu schanden mach all jhre Ehr, Die mein Glück wollen stören.